Freitag, 28. November 2014

Mentale Gesundheit #3 - Veränderung des Unterbewusstseins

Wir haben unsere Umgebung gereinigt und sind entspannter geworden und leben bewusster. Wir versuchen, so gut wie es geht das Gute und Gelernte in unserem Alltag zu integrieren. Und doch kommen wir wieder, gerade durch unschöne Situationen, an dem Punkt, wo alte Gedankenmuster und unsere Komfortzone die Oberhand gewinnen.
Wir stehen wieder genau dort, wo wir einmal waren. Die Theorie steht, aber die Praxis ist anstrengend, nichts für Dauer, so denken wir.

Im 3. Teil der mentalen Gesundheit möchte ich näher bringen, dass man sich durchaus ändern kann, und vor allem wie, und zwar dauerhaft.
Man kann immer wieder von Neuem starten, mit Sicherheit erzielt man immer bessere Erfolge. Es ist ein langer Weg, den man einschlägt. Und doch gibt es eine Methode, die nicht nur unterstützend ist, sondern auch hilft, dass diese Rückfälle aufhören, dieses stetige 'Ich habe keine Lust mehr und lasse es jetzt sein' um dann doch wieder irgendwann mit voller Motivation erneuert zu beginnen.
Gewohnheiten sind hartnäckig, erst Recht wenn sie aus den Wurzeln unserer Kindheit stammen.

Ich glaube, man hat es auf diesem Blog schon sehr gut mitbekommen, das ich ein großer Zuckerfeind bin. Ich war von Süßigkeiten abhängig, und habe mir damals (vor 5, 7, 9 Jahren) massig in mich hineingeschaufelt. Wenig hatte irgendwann nicht mehr gereicht, die Dosis nahm wie bei anderen Drogen zu, nur eben mit den Jahren. Dadurch habe ich natürlich andere Probleme bekommen, und war auch irgendwann so weit unten, dass ich dieses Leben nicht mehr ausgehalten habe. Diese Punkt liegt gar nicht mal so weit weg, vielleicht 2,3 Jahre.
Damals jagte ich auch jede Diät hinterher, die man nur machen konnte. Hintergrundwissen war für mich überflüssig. Wer viel ungesundes Essen isst, will die Fettpölsterchen, die man sich mit ihnen angefressen hat, nur schnellstmöglich wieder loswerden - und das ohne Rücksicht auf weiteren Verlusten.
Aus meiner heutigen Sicht war dieses Denken, was ich auch immer wieder bei anderen Menschen beobachte, wahrlich dumm. Gerade die Ernährung ist eine umfassende Sache, die nunmal auch sehr wichtig ist, da wir sie zum überleben benötigen.
Ich habe viele Menschen kennen gelernt, die immer wieder die selben Fehler machten, auf Grund vorheriger Erfahrungen, was ja auch normal ist. Menschen sind bereit, ins offene Feuer zu rennen, wenn sie der Überzeugung sind, dass das richtig ist.
Wir leben ein Leben, welches uns als das beste vorgelebt und erzählt wird. Sehr viele Menschen hinterfragen nicht, erweitern nicht ihr Horizont. Viele (so wie ich damals) wissen, dass etwas falsch ist, und doch haben sie keine Ahnung, wie man es ändern könnte.

Man braucht keinen Abschluss in Psychologie, um sich weiterzuentwickeln. Um die Psyche im Groben zu verstehen. Was wir brauchen ist nur die Erkenntnis. Den Punkt, an dem es nicht so weiter gehen kann, da das Alte uns nur schädigt und uns sehr viel Lebensenergie raubt (und im schlimmsten Fall noch weiter nach unten drängt). Wenn wir das erst einmal erkennen, wird unsere natürliche Neugier geweckt, und wir fangen an, Fragen zu stellen. Wir informieren uns, erlauben andere Dinge, die uns bereichern könnten, sich in unser Bewusstsein einzunisten. Wir verändern uns.

Ich könnte jetzt noch weiter jeden kleinsten Schritt notieren, aber ich möchte auf's Wesentliche raus: die Änderung des Unterbewusstseins. Denn das ist es, was verantwortlich dafür ist, wie wir uns fühlen, wie wir handeln, wie wir uns selbst und andere sehen, und ob unser Leben gut oder schlecht verläuft.
Autosuggestion nennt man es, wenn wir bewusst das Unterbewusstsein ändern. Gezielt das Gute und Positive aufkommen lassen, um das alte Negative und Schlechte zu verbannen.
Jeder Mensch hat eine gute und eine schlechte Seite, jeder Mensch trägt sehr Gutes und sehr Böses in sich. So wie es immer das Gegenteil von etwas gibt!
Die Frage ist nur, welchen Teil wir die Oberhand gewinnen lassen.

Autosuggestion ist eine wertvolle Methode, um sich selbst ändern (und auch heilen) zu können. Klingt auf dem ersten Blick nach DIE Lösung für alles. Warum es die dann doch nicht ist, ist schlichtweg, weil es erstens ein langer Prozess ist, und zweitens dass wir immer wieder durch unseren Alltag uns davon entfernen. Es gibt auch sehr viele Menschen, die einfach dafür noch nicht bereit sind (ich nenne es so: das Schlimme ist noch nicht schlimm genug). Wir denken in Schubladen, und wenn ich jetzt von Meditation, Affirmationen und positives Denken anfange, machen einfach viele schon dicht und denken sich ihren Teil. Und genau das ist es, weshalb viele erst gar nicht dazu in der Lage sind, Autosuggestion anzuwenden.

Ich habe lange überlegt, wie ich dieses Thema eben nicht einfach so in den Raum werfen kann. Ich wollte schon lange einen Post über dass große Ganze der Autosuggestion erstellen.
Man kann das Ganze auch Selbsthypnose nennen, wobei ich den Begriff nicht passend finde, weil Hypnose ein Zustand ist, der geleitet werden muss.

Für die Autosuggestion braucht man täglich nur etwas Zeit, und den Willen, es durchzuziehen. Ich bin selbst seit Monaten dran, weil ich immer wieder den Faden verlieren.
Es gibt immer Momente im Leben, wo einem die Vergangenheit oder generell alte Grundlinienemuster kurz einholen, und zack ist man Tage lang von dem Neuen (Besseren) wieder entfernt, und hält den Fokus wieder bei den alten Sachen, ebenfalls ein Teufelskreis!

Ich werde jetzt einfach mal eine kleine Anleitung geben, wie man sein Unterbewusstsein umgestalten und trainieren kann.
Zuerst einmal der grobe Weg (Punkt 1-4), dann später die genauere Handhabung (Punkt A-H).


1. Ziele setzen
Was will man eigentlich erreichen? Dafür muss man sich erst mal seine gegenwärtige Situation vor Augen führen (auch wenn Eingeständnis hart und schwer ist). Nur wenn man weiß was schlecht ist, kann man anfangen, es zu ändern.

2. Offen sein
Man muss sich Neuem gegenüber öffnen, Man muss bereit sein, Veränderung (und Heilung) zuzulassen, und sollte nicht dem Negativen ('ist doch alles nur Schwachsinn') nachsinnen. Man hat ja schließlich nichts zu verlieren.

3. Zeit opfern
Man braucht für alle Dinge Zeit. Wer etwas ändern will, muss sich auch die Zeit für sich nehmen. Wir hetzen, wir schlafen wenig, wir brechen schöne Moment ab, weil wir immer denken, dass uns die Zeit davon rennt. Aber es ist genau so, dass wir gerade durch dieses Hetzen, diesen Bewegungsdrang,  das Gefühl entstehen lassen, dass uns Zeit verloren geht.
Für die Veränderung des Unterbewusstseins benötigt man auch Zeit. Aber es sind keine Stunden, wie viele denken mögen. Es sind eher Kurzmomente, in denen wir unser Bewusstsein genau auf die Änderung richten, und das können wir an jeden beliebigen Ort!

4. Egoistisch sein
Wer sich mit sich selbst beschäftigt, ist egoistisch. Ich habe nie meinen Egoismus als falsch oder überflüssig angesehen. Allerdings unterscheide ich den Egoismus in zwei Gruppe: Den eigenen Egoismus (auf sich selbst beschränkt) und den allgemeinen Egoismus (auf den Rest bezogen). Zweitens ist nicht gut, denn bei diesem Punkt denken wir nur selbstsüchtig und wollen nur für uns selbst immer ein positiven Nutzen an div. Dinge erzielen (egal was aus anderen wird), er ist auch schädlich, da er uns einfach im Wege steht, selbst Zufriedenheit zu erfahren.
Der 'reine' Egoismus ist nur da, um uns selbst zu helfen, damit wir nicht unter die Hunde gehen.


A - Änderungsform Meditation
Durch Mediation bündeln wir unsere Energie, lenken unser gegenwärtiges Bewusstsein nur auf uns und fokussieren auch gleich die Heilung. Wichtig ist hier, andere Änderungsformen anzuwenden!

B - Änderungsform Affirmationen
Affirmationen sind positive Leitsätze.
Ganz wichtig ist hier die Formulierung (immer Gegenwartsform)! Ich bin (anstatt ich werde), ich habe (anstatt ich bekomme), ich mache (anstatt nächste Woche/Monat)
Es müssen nur positive Formulierungen sein, nicht etwa Sätze wie: Ich mag das nicht mehr machen, ich will nicht mehr krank sein, ich habe keine Probleme mehr.
Wichtig ist hier auch das Detail. Ich bin gesund sollte heißen: Ich fühle mich fit und vital, ich ernähre mich gesund, ich bewege mich mit Leichtigkeit und habe Freude dran.

C - Änderungsform Vison
Wer denkt, horcht in sich hinein. Das was man denkt, sollte vor dem inneren Auge entstehen, damit unterstützt man die positive Wirkung der Änderung!

D - Änderungsform Lächeln & Lachen
Ich habe mal gelesen, dass wenn wir lachen, sind wir vollkommen gegenwärtig und vergessen in dem kurzen Augenblick alles. Lachen ist rein, Lachen ist Heilung. Deswegen sollte man so oft wie es geht lachen. Auch das Lächeln trägt enorm dazu bei, positiv auf sich selbst und andere zu wirken! Das beste Beispiel ist immer ein Telefonat. Man hört sich besser, bestimmter und positiver an, und verbreitet somit wiederum positive Energie, was anderen ansteckt.

E - Änderungsform Gute Taten & Komplimente
Wer etwas Gutes tut, befreit sich und löst schlechte Energie auf. Man muss jetzt nicht das Portemonnaie zücken und eine Summe spenden, oder sich in irgendeinen  Hilfsverein anmelden.
Oftmals reichen die kleinen guten Taten, wie z.B ältere Leute seinen Sitzplatz im Bus anzubieten, wenn jemand etwas fallen lässt, seine Hilfe im Aufheben anbieten (nicht fragen, machen) oder jemanden den Vortritt (bspw. an der Kasse) lassen.
Komplimente hören wir alle gerne, und schmeicheln unserer Seele. Wenn man etwas positiv auffällig findet (zB die Frisur der Freundin, das neue Shirt des Nachbars oder das Lächeln der unbekannten Kassiererin), warum das nicht mal erwähnen? Komplimente sind kostenlos und verschönern einen (und anderen) den Tag!

F - Änderungsform Information & Austausch
Wenn man sich informiert, nimmt man schon unbewusst auf. Man braucht sich sogar nur für einen selbst schöne Bilder/Fotos anzuschauen (visionieren), um einen positiven Effekt zu erleben - bewusst und unbewusst. Man erhält außerdem unbekannten Zuspruch.
Wir sind alle motivierter in unseren Sachen, wenn wir von anderen Zuspruch bekommen, oder gar Verbündete finden, gerade im Bekannten/Familien/Freundeskreis.

G - Änderungsform Wahrnehmungen
Ein Teil, den man schon kennen sollte: Das bewusste Wahrnehmen. Man hat sich all die Jahre eingeredet, dass man z.B. für eine hübsche Frau/hübschen Mann nicht gut genug ist, oder dass man einfach nie das Geld für eine größere Wohnung haben wird. Solche 'Überzeugungen' sind sehr schwer wegzubekommen. Man muss sich selbst positiv wahrnehmen, und es sich immer wieder vor Augen führen, dass man es (dies und jenes) verdient, dass man genauso wie alle anderen Menschen es wert ist! Wichtig ist die Angst dahin zu schicken, wo sie her kommt: im Nichts.
Mir persönlich sind die folgenden Dinge mit am Wichtigsten (und notwendig): Glaube und Hoffnung (auf sich selbst bezogen).

H - Änderungsform Spiegelreflexion
Eine sehr wichtige und bedeutsame Methode! Sich selbst im Spiegel zu sehen, ist für viele Menschen unangenehm. Ich schaue gerne in den Spiegel, und zwinkere mir zu. Ich schaue mich selbst an und wertschätze das was ich sehe, denn ich bin es mir selbst wert, Zuneigung zu geben (oder für andere erst mal zu entwickeln). Nur das Beste für mich, und das sind nunmal positive(!) Gedanken.
Stell dich vor dem Spiegel und wende andere Änderungsformen an (anstatt immer nur das Negative zu fokussieren). Und mache es am besten täglich!


Natürlich gibt es viele Menschen, die jetzt den Kopf schütteln. Man kann anfangs mit Spaß und Freude an dem 'Spiel' gehen. (Ich persönlich mag ja den Film 'Der Ja-Sager' zu diesem Thema.)

Anfangs ist es immer sehr hilfreich, sich alles aufzuschreiben (damit fokussiert man auch sehr gut und merkt es sich besser, bzw. geht besser ins Unterbewusstsein, da die Konzentration stärker ist).
Man kann sich auch eine Tages-To-Do-Liste machen, wie z.B.:
Morgens: In den Spiegel schauen und sich selbst wahrnehmen, Komplimente machen
Mittags: Anderen Komplimente machen, viel lächeln, Dankbar sein über die Veränderung, die schon begonnen hat
Nachmittags: Schauen, was andere zu dem Thema Veränderung denken, oder was andere schon erreicht haben, vielleicht eine erfrischende Runde um den Block drehen
Abends: Sich Ruhe gönnen und sich die Traumzukunft ausmalen, sich selbst fragen, was man in seinem Beruf erreichen möchte (oder einem am Wichtigsten ist), sich ein gesundes Abendessen kochen
Vor dem Schlafen gehen: Meditieren und all die positiven Affirmationen aufzählen, die einen einfallen, auch wenn einige doppelt sind. Sich die schönen Dinge des Tages bewusst machen

Es ist einfach, wenn man erst Übung in den meisten Dingen hat.
Das Unterbewusstsein nimmt alles auf, so wie es kommt, daher sollten wir das Negative nicht dulden. Auch wenn wir immer wieder dorthin zurück schweifen, man kann jederzeit zum Positiven zurück gehen. Ich ertappe mich immer sofort, wenn ich wieder negativ denke, und der positive Gedankengang ist mir schon sehr ins Fleisch und Blut übergegangen.
Heute bin ich ein Optimist, der selbst in den negativsten Dingen noch etwas positives entdeckt. Nichts ist umsonst, aus allen Fehlern können wir lernen!
Damals hatte ich mir ständig, so wie es in Louise L. Hay's Buch 'Gesundheit für Körper und Seele' steht (ein tolles Buch über Änderung&Heilung des eigenen Ichs) den Leitsatz 'Ich bin willens, mich zu verändern.' zum Hauptkern gemacht. Ich habe ihn immer gedacht oder gesagt, wann immer ich dran dachte. Abends vor dem Schlafengehen war es mein Mantra.
Und irgendwann ist dieser Satz in einem Traum aufgetaucht. Ich stand vor einem großen Spiegel (im Elternhaus einer Freundin), fühlte mich schwer und komisch und gaffte mein Spiegelbild an. Und auf einmal brüllte ich mir siegreich entgegen: Ich bin willens mich zu verändern! Ich bin sofort hochgeschreckt und musste grinsen, denn das war mein Unterbewusstsein, das mir sagte, dass es angekommen ist.


"Ich bin willens, mich zu verändern!"


Fortsetzung folgt...

4 Kommentare:

  1. Schön geschrieben.
    Viele scheitern schon mal daran, dass sie zwar eine Veränderung wollen, aber eben nicht bereit sind, etwas zu ändern.
    Und wie du schon schreibst, man muss es wirklich wollen und bereit sein, eine Menge Energie rein zu stecken.

    Ich find den Spruch von H. Ford da ganz passend; "Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist."

    Man muss sich hin und wieder auch mal auf was neues einlassen können. aber das ist schwierig... und anstrengend... lieber rumjammern...

    ;)

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    1. Haha, so ist es wie der Spruch schon sagt. ;)
      Ja, jammern kann jeder sehr gut, aber das ist ja nicht der Sinn von den XX-Jahren, die einen bevorstehen. Wobei ich definitiv weiß, dass sehr viele Menschen sich mit wenig einigermaßen zufrieden geben.

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  2. Nachdem ich deinen Post gelesen habe bin ich mit dem auto zur schule gefahren. Vllt kennst du die Situation dass du denkst dass sich die Autofahrer hinter dir voll aufregen weil du zu langsam bist oder so.
    Leider habe ich mir mittlerweile angewöhnt die negative Position zu besetzen. So hab ich mich dabei ertappt dass ich mich über einen Autofahrer aufgeregt habe der viele andere Autos vorgelassen hat.
    da musste ich an dich denken und werde jetzt versuchen aktiv etwas daran zu verändern

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    1. Hehe..ja, so etwas geht unbewusst ganz schnell, und das eine zieht meist noch anderes an. Gerade bei den Autosachen werde ich es nie verstehen, warum es Menschen so wichtig ist, 5 Min. schnell von A nach B zu kommen, und Risiken einzugehen.
      Ich hoffe es wird dir gelingen und du fühlst dich wohl damit. :)

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